Traduction française à venir… ou pas 😉 (chers amis français, mettez-vous un peu à la place de mes amis allemands qui pendant un an ont vu défiler des tas d’articles écrits en français sans en comprendre un mot !)

« Sie können in Deutschland leben ohne ein Wort Deutsch zu sprechen. » sagte Jürgen Rüttgers, der ehemalige Bundesminister für Bildung, Wissenschaft, Forschung und Technologie.
Donnerstag, 29. September im « Collège des Bernardins » in Paris. Wie ungefähr zweihundert Leute hörte ich den vier Vortragenden der Konferenz zu. Zur Diskussion stand das Thema « Banlieues de France et d’Allemagne » (« deutsche und französische Vorstädte »), ein spannendes Thema, worüber wir Stunden diskutieren könnten. Obwohl wir dafür nur zwei Stunden hatten, reichte diese kurze Zeit aus, um sich eine kleine Vorstellung von dem Thema zu machen. Und natürlich weitete sich die Diskussion bis zum Thema « Integration » aus, was mich begeistert hat.

Als ehemalige Teilnehmerin an einem Programme Élysée Prim in Deutschland hat meine persönliche Erfahrung im Ausland viele Ähnlichkeiten mit den Beispielen der Vortragenden. Zuerst kommt die Frage der Sprache aber die sprachlichen Fähigkeiten sind nicht genug, um sich ins Ausland zu integrieren. Zum Beispiel habe ich letztes Jahr ein anderes Schulsystem entdeckt. Um gut an den Schulen zu unterrichten brauchte ich zwar die deutsche Sprache, aber ich habe schnell begriffen, dass ich die interkulturellen Unterschiede zwischen der Schule in Frankreich und der Schule in Deutschland verstehen musste. Durch diesen Austausch kenne ich auch Kolleginnen, die kein Wort Deutsch am Anfang des Jahres konnten, aber für sie war es kein Problem, weil sie sich in der deutschen Schule sofort eingelebt haben.

Als Grundschullehrerin fand ich das Thema der Diskussion sehr interessant. Dieses Schuljahr arbeite ich an einer Brennpunkt Schule, die offiziell in Paris ist, aber die hundert Meter weit von der Grenze der Hauptstadt ist. Dort haben wir genau die gleichen Probleme wie die Vorstädte. Oder könnte ich auch das französische Wort « les banlieues » benutzen. Ich habe nämlich am Donnerstag erfahren, dass dieses Wort seit 2005 in Deutschland bekannt und benutzt ist, aber nicht in seiner französischen Bedeutung (Vorort), sondern wenn es um verbrannte Wagen geht. Vielleicht ist es ein Klischee, aber ich übertreibe nicht so viel: am letzten Wochenende wurde ein Mann neben meiner Schule wegen einer Abrechnung getötet und vor einigen Jahren ist meine Schule einer Schießerei zum Opfer gefallen.
Trotzdem sehe ich nicht immer nur schwarz und finde, dass die Politiker eine mutige Arbeit machen, was die Vorstädte betrifft. Das Viertel meiner Schule sieht relativ schön und ruhig aus, und bisher habe ich noch keine Angst gehabt, zum Arbeiten dorthin zu fahren. Die vier Vortragenden meinten auch, dass Deutschland und Frankreich im Gegensatz zu den anderen europäischen Ländern eine richtige Politik durchführen.

Schließlich hat mich die Diskussion stark berührt, weil sie mit meiner Familie verbunden ist. Fast vierzig Jahre früher emigrierten meine Großeltern von Tokyo nach Straßburg und sie haben sich in Frankreich sehr gut integriert. Für mich sind sie das beste Beispiel dafür, was das Wort « Integration » bedeutet. Sie haben Französisch gelernt, aber sich auch für die französische Kultur interessiert. Wie ich oft erzähle, kann meine Großmutter sehr gut französisch kochen, während mein Großvater alle Winzer und Weine aus dem Elsass kennt. Und die beiden sind die besten Touristenführer der Region.
Deswegen bin ich nur teilweise mit dem Herrn Jügerns einverstanden: man kann zwar im Ausland leben ohne ein Wort des Landes zu sprechen, aber um sich gut zu integrieren, muss man die Kultur des Landes verstehen.

Frau R., danke für die Verbesserung 😉

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